Vergrößerte Hämorrhoiden: Mann mit Toilettenpapier greift sich an schmerzenden po (Bild: imago/imagebroker)
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Darm & Po: Wenn Sitzen Schmerz auslöst - Vergrößerte Hämorrhoiden: Symptome & Behandlung

Vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden) können z.B. Jucken, Schmerzen & Blutungen am Enddarm auslösen. Mehr Infos zu Ursachen & Behandlung.

Über Beschwerden mit Darm und Po zu sprechen, ist für viele Menschen immer noch ein Tabu. Auch mit dem eigenen Arzt. Doch diese Beschwerden einfach "auszusitzen" kann schmerzhafte Folgen haben - so auch im Fall von "Hämorrhoiden" (manchmal auch Hämorriden geschrieben). Genauer: Hämorrhoidalleiden durch vergrößerte Hämorrhoiden. Denn tatsächlich haben wir alle Hämorrhoiden – zum Glück, denn das Hämorrhoidal-Geflecht ist ein besonders gut durchblutetes Gewebepolster am Ende des Mastdarms, das wie ein Schwellkörper funktioniert und – bei angespanntem Schließmuskel mit Blut gefüllt – den After sicher verschließt (Feinkontinenz).
 
Was die meisten Menschen aber meinen, wenn sie von Hämorrhoiden sprechen ist die krankhafte Erweiterung der Gefäße des Hämorrhoidal-Geflechts: eben das Hämorrhoidalleiden. Damit wird Sitzen zur Qual. Experten schätzen, dass zwischen einem Drittel und der Hälfte aller Erwachsenen über 30 Jahren betroffen sind. Wie Hämorrhoiden entstehen, was hilft und was vorher schützt, verrät die rbb Praxis.

Was sind vergrößerte Hämorrhoiden?

Erst einmal: Jeder hat Hämorrhoiden. Sie bilden ein schwammartigen Gefäßpolster im letzten Teil des Dickdarms, auch Enddarm genannt. Dieser Darmabschnitt teilt sich nochmal in Mastdarm (Rektum) und Analkanal. Das gut durchblutete Gefäßpolster der Hämorrhoiden funktioniert wie ein Schwellkörper und liegt an den "Wänden" des Mastdarms - eigentlich …
 
Denn leiert dieses Gefäßpolster aus oder steckt eine Entzündung dahinter, können die Hämorrhoiden sozusagen nach außen gedrückt werden, Aussackungen und Knoten bilden, die dann z.B. auch beim Sitzen stören und in fortgeschrittenen Stadien zu Schmerzen führen können. Das nennt man Hämorrhoiden-Vorfall oder Hämorrhoidal-Prolaps. Häufigere Symptome bzw. Beschwerden sind aber erst einmal Juckreiz, Blutungen oder Nässen im Afterbereich.
 
Wichtig für Betroffene: Scham überwinden und Symptome bei Arzt oder Ärztin abklären lassen. Denn: Sind es Hämorrhoidalleiden, verschwinden diese oft nicht von allein, können aber gut behandelt werden. Und sind Hämorrhoiden nicht die Ursache, können gerade Symptome wie Blut im Stuhl oder am After auch auf andere, ernste Erkrankungen hinweisen, bis hin zu Tumoren.

Gesundes für den Darm

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Was sind typische Symptome bei vergrößerten Hämorrhoiden?

Das häufigste Symptom sind kleine Blutungen während oder gleich nach dem Stuhlgang. Meist stellt man sie auf dem Toilettenpapier oder oberflächlich auf dem Stuhl fest. Ursachse sind durch verletzte Hämorrhoiden-Gefäßwände – wie schon beschrieben sind Hämorrhoiden extrem gut durchblutet und von einem dichten, ringförmig angeordneten Gefäßnetz durchzogen, um ihren Zweck als Polsterverschluss für den Enddarm zu erfüllen.
Weitere Symptome bzw. auftretende Beschwerden sind:
 
• Brennen / brennender Schmerz
• Nässen
• Jucken / Juckreiz
• Druckgefühl am After
• Gefühl nicht wirklich erledigter Darmentleerung nach dem Stuhlgang ("Da ist noch was")
• Fremdkörpergefühl am Enddarm / After
• Auch kleine Mengen Schleim & Stuhlreste können nach dem "eigentlichen Toilettengang" unkontrolliert abgehen.
 
Wichtig: Ursache für das Blut auf dem Klopapier oder auf dem Stuhl sind beschädigte Gefäßwände der Hämorrhoiden – darum ist das Blut auf dem Stuhl. Stellen Sie mit Blut durchsetzten Stuhl fest, sollten Sie dringend einen Arzt oder eine Ärztin kontaktieren, denn dann steckt wahrscheinlich eine andere und vielleicht ernste Erkrankung dahinter!

Symptome: Wie erkennt man, dass man vergrößerte Hämorrhoiden hat?

Der Berufsverband Deutscher Internisten unterteilt den Krankheitsverlauf in vier Schweregrade:
 
Beim Grad l sind die geschwollenen Hämorrhoiden oft nur durch eine Spiegelung des Enddarms zu entdecken. Manchmal können aber auch schon hier leichte Blutungen, am Toilettenpapier, erkennbar sein - wenn z.B. harter Stuhl die geschwollenen Gefäße beim Stuhlgang verletzt hat.
 
Bei Grad 2 treten die Hämorrhoiden beim Pressen auf der Toilette aus dem After hervor, gleiten anschließend aber wieder zurück in den Körper. Hier kommt es dann häufiger zu Blutungen während des Stuhlgangs, zum Phänomen Afterjucken und meist zu einer Entzündungsreaktion.
 
Auch bei Grad 3 und 4 (Hämorrhoiden gleiten von allein nicht mehr zurück in den Körper) treten die Symptome von Grad 2: Blutungen während des Stuhlgangs und Afterjucken auf - ebenso die Entzündungsreaktion. Sie wird auch dadurch ausgelöst, dass Betroffene von vergrößerten Hämorrhoiden häufiger den Drang zum Stuhlgang spüren; sie pressen öfter, was beispielsweise zu Hautrissen führen kann.
 
Beschwerden wie das Afterjucken gelten als quälend, da es oft auch mit einem Brennen oder Nässen am After einhergeht.

Fremdkörpergefühl: Wie fühlen sich vergrößerte Hämorrhoiden an?

Bei fast allen Graden des Krankheitsbildes kommt es außerdem zu Beschwerden und Schmerzen beim Stuhlgang, weil der Schließmuskel beim Pressen das geschwollene Hämorrhoidal-Geflecht quetscht.
 
Nebeneffekt: Betroffene haben durch die geschwollenen Hämorrhoiden oft das Gefühl, dass der Darm noch nicht ganz entleert sei – das führt dazu, dass sie immer häufiger auf die Toilette gehen, immer häufiger pressen und die Schwellung und also das Problem und damit die Beschwerden noch verstärken.
 
Gleiten die Hämorrhoiden nicht durch After und Analkanal zurück in den Darm (Grad 3 und 4) entsteht oft außerdem ein Dauerdruck auf den After, was die Schmerzen verstärkt.

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Ursachen: Ein bisschen Genetik, viel Lebensstil

Beim Hämorrhoidalleiden geht es um krankhaft geweitete Gefäße - klar also, dass eine genetische Veranlagung zur Schwäche von Wänden der Blutgefäße Ärztinnen und Ärzten zufolge auch das Auftreten von Hämorrhoiden begünstigt.
 
Unabhängig davon treten sie aber auch bei älteren Menschen häufiger auf, als bei Jüngeren – wenn die Elastizität der Gefäße natürlicherweise nachlässt. Zwischen 45 und 50 Jahren steigt das Risiko mit fortschreitendem Alter also an, grundsätzlich kann aber jeder Beschwerden durch vergrößerte Hämorrhoiden bekommen.
 
Viele Risikofaktoren haben auch schlichtweg mit dem eigenen Lebensstil zu tun – ein wesentlicher Grund dafür, warum einige Ärztinnen und Ärzte schon von der "Volkskrankheit Hämorrhoiden" sprechen. Denn vor allem: häufiges Sitzen, wenig Bewegung, Übergewicht und ballaststoffarme Ernährung erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Hämorrhoidenleiden - also Faktoren, die in unserer modernen Gesellschaft ohnehin zu vielen gesundheitlichen Problemen führen.
 
Beispielsweise kann es durch langes, häufiges Sitzen zu Blutstauungen unterhalb der Hüfte kommen, was den "Schwellkörper Hämorrhoiden" langfristig unter Druck setzt. In diesem Fall begünstigen diese Lebensstilfaktoren vor allem aber auch die Darmträgheit. Zum Beispiel in Kombination mit einer ballaststoffarmen Ernährung, können wenig Bewegung und/oder Übergewicht dann auch zu chronischer Verstopfung führen - eine der häufigsten Ursachen für Hämorrhoiden.

Risikofaktoren: Von Verstopfung zu Hämorrhoiden

Ist der Stuhl sehr hart und kompakt müssen Betroffene oft lange und intensiv pressen - dabei steigt der Druck des Blutes in den Gefäßen des Hämorrhoidal-Geflechts stark an und das - zumindest bei chronischer Verstopfung - häufiger und länger als im Normalfall. Das Verschlusssystem aus Hämorrhoiden und Aftermuskulatur gerät unter Druck und die Gefäßwände werden übermäßig gedehnt.
 
Aber auch andere Arten von Druck aus dem Bauchraum können zu krankhaft veränderten Hämorrhoiden führen: Langes Intensives Krafttraining gehört beispielsweise dazu, ebenso langanhaltender Husten und eben Übergewicht.
Auch während einer Schwangerschaft kann die Kombination aus mehr Druck im Bauchraum und einer hormonbedingten Veränderung des Bindegewebes im Beckenboden das Risiko für vergrößerte Hämorrhoiden verstärken.
Männer sind von Hämorrhoidalleiden tendenziell häufiger Betroffen. Experten schätzen allerdings, dass mehr als jeder Zweite Erwachsene mindestens einmal im Leben mit vergrößerten Hämorrhoiden zu tun hat oder haben wird.

Mann mit Verstopfung auf der Toilette (Bild: imago/Panthermedia)
Behandlung: Wann braucht der Darm Hilfe - und welche?

Die Behandlung richtet sich grundsätzlich nach dem Schweregrad. Im April 2019 wurden die S3-Leitlinien zur Therapie von Hämorrhoidalleiden angepasst – und ein stärkerer Fokus auf die konservative Therapie gelegt.
 
Das heißt vor allem: Proktologinnen und Proktologen versuchen bei der Behandlung einerseits den Darm der Betroffenen für eine gute Verdauung fit zu machen, um zu starkes Pressen zu vermeiden. Andererseits Entzündungen, Hautrisse und Ödeme, die Schmerzen verursachen, beispielsweise mit Cremes, Salben, Analtampons & Co. zu behandeln. Proktologinnen und Proktologen sprechen bei solchen Mitteln von Hämorrhoidalia. Am häufigsten werden Salben verwendet.
 
Die Autoren der Leitlinien sehen in Sachen Behandlung invasive Maßnahmen wie die OP klar als letzte Mittel der Wahl - zum Beispiel bei Patienten und Patientinnen mit Hämorrhoidalleiden vierten Grades, die durch Schmerzen oder auch Inkontinenz beeinträchtigt sind, gerade auch was die Lebensqualität angeht.
 
Bei einer Hämorrhoidektomie werden die Hämorrhoiden in einer OP entfernt, Alternative ist die Stadler-Operation - eine besondere Technik mit einem Klammernahtgerät, ebenfalls ein invalides Verfahren unter Narkose.
 
Als wichtigste konservative Ansatzpunkte gelten Ernährung und Bewegung, um die Stuhlstruktur positiv zu beeinflussen und Pressen zu vermeiden - ebenso übrigens den Einsatz von Abführmitteln, denn auf Dauer führt auch das zu Hämorrhoidalleiden, weil die Darmmuskulatur "erschlafft".

Behandlung durch Veröden oder Abschnüren?

Wo eine Verhaltensänderung in Sachen Ernährung und Bewegung nicht mehr gegen die Beschwerden hilft, können laut Leitlinien auch die Mittel der Verödung (Sklerosierung) oder das Abschnüren mit einem Gummiband in Frage kommen.
 
Auch diese Methoden gelten im Gegensatz zur OP als nicht-invasiv. Sie werden in der Regel ab Schweregrad 2 angewandt, aber auch hier kommt es vor allem auf den Leidensdruck des Patienten an und was ihm oder ihr hilft.
 
Beim Abschnüren wird das vergrößerte Hämorrhoidalgewebe mit einem Gummiband umschlungen und so von der Blutversorgung abgeschnitten. Binnen weniger Tage fällt das Gewebe ab.
 
Bei der Verödung hingegen wird eine Alkohollösung in das Gewebe zwischen der Muskelschicht und der Schleimhaut im betroffenen Areal gespritzt – das führt zu einer absichtlichen Entzündung, die die Durchblutung im Hämorrhoidalgewebe verringert.

Hausmittel: Natürliche Quellmittel helfen

Ballaststoffe haben sich in Studien als besonders hilfreich für eine bessere Verdauung und Heilung des Darms erwiesen. Wichtig ist es zusätzlich, mindestens 2 - 3 Liter Flüssigkeit pro Tag aufzunehmen. Auch natürliche Quellmittel wie Flohsamen können den Darm im besten Sinne anregen. Außerdem können der bewusste und informierte Umgang des Patienten oder der Patientin mit dem Pressen, dem Gefühl des noch nicht entleerten Darms und eine kürzere Verweildauer auf der Toilette helfen, schreiben die Leitlinenexperten.

Linderung durch Pflege für den Po

Ein gutes Klima für den Po ist – nicht nur aber besonders – für Menschen mit Hämorrhoiden wichtig, gerade um Beschwerden wie Juckreiz zu lindern.
 
Das heißt beispielsweise auch:
• Unterwäsche besser aus Naturfasern wie Baumwolle wählen
• Reaktionen auf Waschmittel beachten und dann gegebenenfalls wechseln
• Mit dem Toilettenpapier eher tupfen als wischen (Reibung vermeiden)
• Bei Waschlotionen oder Feuchtttüchern unbedingt auf die Hautverträglichkeit achten und Seife meiden. Gleiches gilt auch für (rezeptfreie) Salben und Cremes.
 
Tipp: Oft eignen sich auch Produkte für empfindliche Babyhaut.

Vorbeugen: Der Darm braucht Training

Besser aber es kommt gar nicht erst zu vergrößerten Hämorrhoiden. Zentraler Schlüssel: der Lebensstil.
In Sachen Ernährung heißt das:
• Viele Ballaststoffe, wie sie in Vollkornprodukten, Sesamöl, Obst und Gemüse oder just den klassischen Haferflocken stecken
• Wenig Fett, Alkohol und Nikotin
• Ebenso sollten empfindliche Menschen blähende Lebensmittel, wie Kohl in großen Mengen eher meiden
• Viel trinken, am besten zuckerfreie Produkte und Wasser. Schwarzen Tee hingegen eher meiden
 
In Sachen Bewegung helfen:

• Wandern, Schwimmen oder Radfahren beispielsweise. Diese Form der Bewegung belastet den Beckenboden nicht übermäßig
Weniger geeignet sind dagegen: Tennis, Joggen oder Krafttraining (gerade des Rumpfes), denn sie fordern die Beckenbodenstruktur stark.

Beitrag von Lucia Hennerici

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