Adipositas, Bild zeigt übergewichtigen Mann, der ein Maßband um den Bauchumfang hält (Quelle: Colourbox)
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FAQ | Symptome & Behandlung bei massivem Übergewicht - Ab wann hat man Adipositas und was hilft?

Die Grenze zwischen Übergewicht und Adipositas definiert der BMI. Wer Adipositas behandelt, wie viel Grade es gibt und wie man dauerhaft abnimmt, steht hier:

Jeder zweite Deutsche ist hierzulande übergewichtig, 23 von 100 Menschen haben sogar einen deutlich erhöhten BMI und damit eine sogenannte Adipositas. Laut RKI (KiGGS Welle 2 von 2014-2017) werden 15,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig eingestuft. 5,9 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind an Adipositas erkrankt.
 
Die Erkrankung Adipositas kann mehrere Ursachen als nur ein krankhaftes Essverhalten haben. Eingeteilt wird der Schweregrad der Erkrankung in Grad 1 bis Grad 3. In einem Adipositas Zentrum in Berlin oder Brandenburg finden Sie wirksame Hilfe.

Adipositas: Was ist das?

Adipositas ist der medizinische Begriff für Fettleibigkeit oder Fettsucht, also krankhaftes Übergewicht. Definiert ist die Adipositas als ein erhöhter Körperfettanteil durch unterschiedliche Ursachen. Die Adipositas ist also eine chronische Erkrankung, bei der sich mehr Fettgewebe im Körper ansammelt als bei Gesunden. Dadurch steigt das Körpergewicht. Übergewicht bildet die Vorstufe zur Adipositas. Adipositas führt wiederum zu verschiedenen Krankheiten wie Diabetes als sogenannte Folgeerkrankungen.
 
Betroffen von der Adipositas sind hierzulande etwa 23 von hundert Menschen. Beschreiben lässt sich das Ausmaß mit dem sogenannten Body-Mass-Index.
 
Von Übergewicht sprechen Experten bei einem BMI ab 25 kg/m2.
 
Von Adipositas spricht man von einem BMI ab 30 kg/m2.

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Ursachen einer Adipositas

Die Ursachen einer Adipositas sind sehr unterschiedlich.
 
Zu ursächlichen Risikofaktoren gehören u.a.:
 
• genetische Ursachen
• ungesunder Lebensstil (Bewegungsmangel, Fehlernährung)
Stress, Schlafmangel, Depression, Binge-Eating-Essstörung
• niedriger Sozialstatus
• Medikamente
• andere Ursachen wie Schwangerschaft, Immoblisierung
 
Quelle: S3 Leitlinien Adipositas - Prävention und Therapie (wird derzeit überarbeitet)

Diagnose: Wie wird Adipositas festgestellt?

Die Adipositas wird meist von einem Hausarzt oder einer Hausärztin diagnostiziert. Die Diagnose erfolgt nach einer Anamnese, der ausführlichen körperlichen Untersuchung und dem sogenannten Body-Mass-Index (BMI). Der Wert ergibt sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Meter zum Quadrat. Von Übergewicht sprechen Experten bei einem BMI ab 25 kg/m2. Von Adipositas spricht man von einem BMI ab 30 kg/m2. Man unterscheidet zudem drei Grade der Adipositas (siehe "Was ist Adipositas Grad 1 bis Adipositas Grad 3?")

Was ist der Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas?

Übergewichtig ist in Deutschland derzeit etwa jeder Zweite. Definiert ist es bei einem BMI zwischen 25-29,9 kg/m2. Von Adipositas spricht man ab einem BMI von 30 kg/m2. Der Unterschied zwischen den beiden Phänomenen: Übergewicht entsteht als Vorstufe von Adipositas, sie ist meist auf eine zu kalorienreiche Ernährung und zu wenig Bewegung zurückzuführen.

Bei Adipositas zeigen Studien, dass es sich um ein sehr kompliziertes Krankheitsbild handelt. Einer Adipositas liegen somit Störungen des Stoffwechsels und der Hormonregulierung ebenso zugrunde wie eine gesteigerte Verwertung von Nahrungsstoffen, eine genetische Vorbelastungen und gestörte psychosoziale Faktoren.
 
Zudem weiß man: Bei Übergewicht besteht ein geringes Risiko für Begleiterkrankungen. Die Adipositas ist hingegen eine Volkskrankheit. Die erhöht das Risiko für viele Folgeerkrankungen wie:
 
Diabetes
Herz-Kreislauferkrankungen,
Bluthochdruck,
• Lungenfunktionsstörungen mit Atemnot,
• Erstickungsanfälle beim Schlafen (Schlaf-Apnoe-Syndrom),
• schwere orthopädische Erkrankungen der Gelenke und/ oder Wirbelsäule,
• bösartigen Tumoren wie zum Beispiel Darm-, Magen-, Speiseröhren- und Eierstockkrebs.

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Was ist Adipositas Grad 1 bis Adipositas Grad 3?

Je nach BMI unterscheiden Experten verschiedene Grade der Adipositas:
 
• Von Adipositas Grad 1 spricht man bei einem BMI zwischen 30 kg/m2 bis 34,9 kg/m2.
• Die Adipositas Grad 2 ist definiert bei einem BMI zwischen 35 kg/m2 bis 39,9 kg/m2.
• Menschen mit der Diagnose Adipositas Grad 3 haben einen MBI ab 40 kg/m2.

Wer behandelt Adipositas?

Die Therapie der Adipositas ist klar in den ärztlichen Leitlinien geregelt. Denn die fachlichen Anforderungen an eine passende Therapie sind bei den verschiedenen zusammentreffenden Krankheiten sehr hoch.
 
Nach den aktuellen Leitlienien sollte die Therapie der Adipositas im optimalen Fall immer durch ein interdisziplinäres Team geleitet werden. Dazu gehören erfahrene Ernährungsmediziner und Berater, klinische Psychologen, Physiotherapeuten und ein speziell erfahrenes Operations- und Anästhesieteam. Die Therapie der Adipositas erfolgt in spezialisierten Praxen und Kliniken (siehe Links Kliniken). In Kliniken ist meist noch ein plastischer Chirurg mit im Team, der nach der Gewichtsreduktion qualifiziert operiert und zum Beispiel überschießende Hautfalten entfernt. Wichtig ist, dass adipöse Patienten sowohl fachübergreifend vorbereitet und beispielsweise nach einer Operation professionell langfristig nachversorgt werden.

Wie kann man zum Beispiel im Adipositas Zentrum Berlin abnehmen?

Die Adipositas hat viele Ursachen – und ist auch in der Therapie sehr breit aufgestellt. Der erste Schritt ist immer die sogenannte konservative Therapie. Betroffene versuchen also mit verschiedenen Maßnahmen, das Gewicht zu reduzieren. Zu den Maßnahmen der Gewichtsreduktion zählen
 
• Diäten,
• Ernährungskurse,
• Psychotherapie,
• Medikamente,
• Bewegung.

Viele Patienten haben mit der Gewichtsreduktion schon jahrelange, oft frustrane Erfahrungen gemacht. Denn nach einer Gewichtsreduktion durch eine strikte Diät droht der sogenannte Jo-Jo-Effekt, man nimmt danach wieder erheblich zu. Alle konservativen Behandlungen sollten daher in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt und seinem Team erfolgen.
 
Bei stark Adipösen empfehlen Expertinnen daher alternativ chirurgische Verfahren, sie können das Gewicht teilweise um 50 bis 90 Prozent reduzieren. Bei einer Magenverkleinerung wird der Magen zum Beispiel chirurgisch so verkleinert, dass pro Mahlzeit einfach nicht mehr so viel hineinpasst. Es gibt verschiedene Methoden der Magenverkleinerung:
 
• Magenband: unterdrückt das Hungergefühl, kann wieder rückgängig gemacht werden.
• Schlauchmagen: Magen wird auf 100 bis 120 Milliliter verkleinert, schnelles Sättigungsgefühl.
• Magenbypass: große Teile des Magens und Dünndarms werden umgangen, schnelles Sättigungsgefühl.

Langfristig verbessert das die Folgeerkrankungen und damit die stark erhöhten Blutzuckerwerte und Fettwerte im Blut, einen Bluthochdruck und die Lebensqualität. Die Effektivität der sogenannten bariatrischen Chirurgie ist durch viele Studien belegt. Entscheidend für den langfristigen Erfolg sind die Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Deshalb spricht man heute auch von der Stoffwechselchirurgie – fachlich als metabolische Chirurgie bezeichnet.

Welche Behandlung zahlt die Kasse?

Die Behandlung von Adipositas ist derzeit noch keine Grundleistung der gesetzlichen und privaten Krankenkassen in Deutschland. Die Therapie wird jedoch bezahlt, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Diese richten sich nach den aktuell gültigen Leitlinien.
 
Vor allem die krankhafte Adipositas ist klar geregelt:
• Bei einem BMI von > 35 kg/m² kann eine OP durchgeführt werden, wenn Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus oder Bluthochdruck auftreten, die durch eine drastische Gewichtsreduktion gebessert oder beseitigt werden können.
• Bei einem BMI von > 40 kg/m² kann eine OP auch ohne Begleiterkrankungen durchgeführt werden. Entscheidend ist, dass der Patient oder die Patientin nachweisen muss, dass er oder sie in den letzten zwei Jahren eine multimodale konservative Therapie – leider erfolglos – absolviert hat. Diese Therapie umfasst sechs Monate Ernährungstherapie und sechs Monate Bewegungstherapie sowie der Nachweis über eine psychologische oder psychiatrische Intervention.

Autorin: Beate Wagner

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