Diagnoseverfahren - Diagnose Rheuma mit dem Rheumascan-Verfahren
Der Rheumascan ist ein bildgebendes Verfahren um Rheuma im frühen Stadium an den Händen und Handgelenken diagnsotizieren zu können.
Die rheumatoide Arthritis oder chronische Polyarthritis betrifft etwa 0,5 Prozent der Bevölkerung, Frauen häufiger als Männer, und ist die häufigste rheumatische Erkrankung. Bei dieser Form der Gelenkentzündung besteht eine Fehlsteuerung der Immunabwehr: Zellen des Immunsystems richten sich statt gegen Eindringlinge von außen auch gegen körpereigene Zellen, nämlich Zellen der Gelenkinnenhaut. Je früher man diesen Prozess erkennt, desto früher kann man ihn gezielt aufhalten.
Bei der rheumatoiden Arthritis kommt es zu einer Reizung der Gelenkinnenhäute. Diese können krankhaft wuchern, dadurch werden schließlich auch Knorpel, Knochen und andere Strukturen des betroffenen Gelenks zerstört.
Diagnose Rheuma mit Rheumafaktor (RF)
Erste Hinweise für die Diagnose liefert unter anderem der "Rheumafaktor" (RF) im Blut. Doch auch wenn dieser Blutwert nicht nachweisbar ist, schließt das die Erkrankung nicht aus. Und es gibt auch Erkrankungen der Gelenke wie die Arthrose oder die Gelenkentzündung bei Schuppenflechte, bei der der RF generell nicht vorhanden ist.
Diagnose Rheuma mit dem Rheumascan-Verfahren
Eine moderne Hilfe auf der Ursachensuche bei Gelenkbeschwerden ist der so genannte Rheumascan: Diese High-Tech-Entwicklung von Ingenieuren aus Berlin-Mitte kommt in mehrerern Krankenhäusern und Praxen in Deutschland zum Einsatz. Mit bildgebenden Verfahren Rheumascan können Rheumatologen schon im Frühstadium Rheuma an den Händen und Handgelenken diagnostizieren.
Wie wird mit dem Rheumascan untersucht, ob man Rheuma hat?
Für die Untersuchung injiziert der Arzt oder die Ärztin der betroffenen Person einen speziellen Farbstoff in die Vene.
Die Flüssigkeit fließt durch die Blutgefäße, verteilt sich im Körper und auch in die Hände und Finger. Nun misst die Kamera die Durchblutung der Gelenke: In entzündeten Bereichen ist die Durchblutung stark erhöht und damit mehr Blut vorhanden. Mehr Blut bedeutet wiederum, dass dort mehr Farbmoleküle angeschwemmt werden. Diese reflektieren das Licht. Gelbe, orange oder rote Flecken auf dem Farbscanner zeigen viel Farbstoff und damit entzündete Stellen an. Grüne und blaue Regionen signalisieren hingegen eine geringere Durchblutung und keine Entzündung.
Die Veränderungen sind bereits im Frühstadium nachweisbar – oft sogar schon, bevor starke Beschwerden in den Fingern bestehen.
Die Durchführung des Rheumascan-Verfahrens kann ohne besondere Patientenvorbereitung erfolgen. Die Untersuchungszeit beträgt nur sechs Minuten und schon ca. eine Minute nach der Gabe des Fluoreszenzfarbstoffs reichert dieser sich in den entzündeten Gelenken an.
Diese Gelenkbeschwerden können mit dem Rheumascan diagnostiziert werden
Mit diesem Verfahren kann der Rheumatologe oder die Rheumatologin auch drei häufige Ursachen für Gelenkbeschwerden, die Arthrose, die Rheumatoide Arthritis und die Psoriasis–Arthritis innerhalb von wenigen Minuten sicher voneinander unterscheiden. Denn diese drei Erkrankungen zeigen ein unterschiedliches Signalmuster im Rheuma-Scan:
Bei der Psoriasis–Arthritis finden sich beispielsweise typischerweise Kontrastmittelanreicherungen im Bereich der Fingerendgliedern, in direkter Nachbarschaft zu den Fingernägeln. Zudem zeigen typische Farbmuster, dass die Bänder und Bandansätze bei der Entzündung mit betroffen sind.
Bei der Rheumatoiden Arthritis werden Anreicherungen in den Mittel- und Endgelenken der Finger dargestellt. Anreicherungen nahe der Fingernägel oder in den distalen Fingergelenken sind dagegen selten.
Bei der Arthrose sind Bildmuster symmetrisch in den Fingern beider Hände sichtbar.
Als "Screening"-Instrument ohne Krankheitsverdacht eignet sich das Verfahren nicht, u.a. durch die notwendige Kontrastmittelgabe. Außer bei den genannten Krankheiten stellt auch eine Kollagenose mit Raynaud-Syndrom, eine weitere rheumatische Erkrankung, eine mögliche Indikation für den Scan dar.
Rheumascan Kostenübernahme
Private Kassenkassen übernehmen meist die Kosten, gesetzlich Versicherte müssen aber in den meisten Fällen selbst in die Tasche greifen: Je nachdem, ob die Kassen anteilsmäßig die Kosten für das Kontrastmittel übernehmen, zahlt man für das Diagnose-Verfahren unterschiedlich. Setzen Sie sich für die genauer Kostenfrage bitte direkt mit den behandelnden Ärzten auseinander.