Beantragte Themen:
Die Fraktionen von SPD, Grünen und Linken beantragten jeweils das Thema:
"Zukunftshauptstadt Berlin: Positive Entwicklung für den Wirtschaftsstandort sichern, Entlastung für Bürgerinnen und Bürger fortsetzen"
CDU-Fraktion: "Berlin feiern – Senat feuern – Berlin, wähl dich neu"
AfD-Fraktion: "Wohnungsnot und Flüchtlingschaos: Wir haben keinen Platz – Zuzugsstopp jetzt!"
FDP-Fraktion: "Berlin mit einer echten Reform neu gestalten für die Zukunft: bürgernah, digital und verantwortlich"

SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke wollen eine Bundesratsinitiative gegen Energiearmut und Energiesperren anstoßen. Forderungen des entsprechenden Antrags sind u.a. ein Verbot von Energiesperren zwischen November und März, eine behördliche Prüfung von geplanten Sperren, eine vollständige Übernahme der tatsächlichen Energiekosten in der Grundsicherung und eine Abschöpfung von Extraprofiten der Energiekonzerne zur Finanzierung der Maßnahmen. Die CDU sieht in der Wahl am 12. Februar die eigentliche Motivation für den Antrag und nicht das Schicksal der Menschen. Die AfD macht die Sanktionspolitik gegen Russland sowie in der Energiewende als Ursache von Energiearmut aus. Die FDP hält den Antrag für unnötig, da auf Bundesebene bereits genug für von Energiearmut Betroffene getan werde. Der Antrag wird in sofortiger Abstimmung angenommen.

Die AfD nimmt die Silvesterkravalle zum Anlass, die Abschiebung straffällig gewordener Ausländer zu fordern. Es gehe darum, geltendes Recht zur Anwendung zu bringen. Die SPD verweist darauf, dass Berlin anders als von der AfD dargestellt, durchaus Rückführungen vornehme. Die CDU sieht im AfD-Antrag keinerlei Vorschläge, wie die Zahl der Abschiebungen erhöht werden könne. Die Grünen verweisen darauf, dass die AfD etwas verspreche, was niemand halten könne, denn für mehr Abschiebungen müsse gegen geltendes Recht verstoßen werden. Die FDP fordert ein modernes Einwanderungsrecht und die Linke verweist darauf, dass ein gleichlautender Antrag bereits zwei Monate zuvor vom Abgeordnetenhaus abgelehnt worden sei. Der AfD-Antrag wird in den Innenausschuss überwiesen.

Die FDP will verpflichtende Sprachstandstests für alle Dreijährigen, Programme zur Sprachförderung und ein qualifizierendes Schulvorbereitungsjahr in der Kita einführen. Die übrigen Parteien stoßen sich vor allem daran, dass die FPD "alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen" will, damit auch Nicht-Kita-Kinder an den Tests teilnehmen. Redner der Regierungsparteien als auch der CDU sehen den Lösungsansatz, um sprachliche Defizite bei den Kindern zu beheben, in der Ausfinanzierung der Kindertagesstätten. Mehr Personal und mehr Fortbildung seien nötig, so die SPD. Kitas müssten als Bildungseinrichtungen verstanden werden, meinen Linke und CDU. Die AfD sieht Sprachförderung in einer Kita-Vorschule als "kleine Kitapflicht", die nicht zulässig sei, spricht sich aber für Vorschulklasssen an Schulen aus. Der FDP-Antrag wird zur weiteren Debatte in den zuständigen Ausschuss überwiesen.

Das Abgeordnetenhaus beschließt im Rahmen der Verbeamtung der Berliner Lehrkräfte einen Nachteilsausgleich in Höhe von 300 Euro je Monat für Lehrkräfte über 52 Jahre, die aus rechtlichen Gründen nicht verbeamtet werden können. Rot-Grün-Rot werten dies als gelungenen Kompromis. CDU, AfD und FDP halten den Beschluss für ungerecht. Zudem sei damit das Problem des Lehrkräftemangels nicht zu lösen. Die Senatsvorlage zur Verbeamtung wird in 2. Lesung mit Änderungen beschlossen. Ein Änderungsantrag der CDU zum Nachteilsausgleich findet keine Mehrheit, ebenso wie ein CDU-Antrag auf mehr Zuschüsse für freie Schulen. Außerdem stimmt das Parlament für eine Bundesratsinitiative für einen Staatsvertrag, der alle Bundesländer zu einer bedarfsgerechten Lehrkräfteausbildung verpflichtet.

Das Abgeordnetenhaus beschließt einen Dringlichen Antrag aller Fraktionen. Er soll die Entwicklung des Campus der Demokratie rund um die ehemalige Stasi-Zentrale in Lichtenberg als gemeinsames Projekt von Land und Bund forcieren. Die AfD enthält sich bei der Abstimmung. Sie kritisiert die "Dringlichkeitsposse", mit der das Thema drei Tage vor der Wahlwiederholung auf die Tagesordnung gehoben werde, begrüßt aber, dass der Antrag in die "richtige Richtung" gehe. In seiner letzten Rede vor dem Plenum am Ende seiner fünfjährigen Amtszeit wirbt Tom Sello, Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, u.a. dafür, das Forum "Opposition und Widerstand" bis zur Fertigstellung des Campus' im Humboldt-Forum unterzubringen.

Die CDU fordert schnelle Reformen beim Berliner Rettungsdienst und den Berliner Rettungsstellen, um die häufig auftretenden Engpässe zu überwinden. Dazu sollen u.a. auch Notfallpraxen und Krankentransportunternehmen mit einbezogen werden, die Auslastung von Rettungsstellen digital erfasst und gemeinsame Notdienststrukturen mit Brandenburg geschaffen werden. Die übrigen Fraktionen sehen bei dem Thema großen Handlungsbedarf, betrachten den CDU-Antrag jedoch als unaufrichtiges Wahlkampfmanöver, da die Antragsteller drei Tage vor der Wahl eine sofortige Abstimmung beantragen. Der Antrag wird abgelehnt.