Krank durch Salmonelleninfektion - Salmonellen: Symptome & Behandlung der Infektion
Meist führen Lebensmittel zur Ansteckung mit Salmonellen. Wir haben Infos zu Symptomen und Behandlung einer Salmonelleninfektion.
Ob Schoko-Eier, Sesammus oder eine bestimmte Curry-Gewürzmischung - durch Salmonellen-Alarm kommt es immer wieder zum Rückruf von belasteten Lebensmitteln. Tatsächlich gehören Salmonellen zu den häufigsten Auslösern von Infektionen beim Menschen.
Auch große Konzerne wie der Süßwarenhersteller Ferrero mussten schon ihre Lebensmittel zurückrufen, weil sie Erreger der krankmachenden Salmonellose enthielten.
Häufig von Bakterien aus der Gattung der Salmonella befallen sind aber auch Lebensmittel wie Fleisch (insbesondere Geflügel) oder Eier. Wer eine Salmonellenvergiftung hat, die zu einer akuten Darmentzündung - der Salmonellose - führt, wird selbst über Tage ansteckend.
Hier lesen Sie, wie man sich vor einer Infektion mit Salmonellen am besten schützen kann, welche Infektionsquellen man dazu meiden sollte, mit welchen Symptomen sich die Salmonellenvergiftung äußert und wie Verlauf und Behandlung der Erkrankung aussehen.
Symptome einer Salmonellenvergiftung
Salmonellen sind Bakterien, die meist über Lebensmittel in den Körper gelangen. Sind die Salmonellen erst einmal in den Darmtrakt gelangt und vermehren sich, setzen sie dort Gifte frei. Diese verursachen Symptome einer akuten Magen-Darmentzündung, der Salmonellose. Bis die Beschwerden einsetzen dauert es ein paar Stunden bis zu drei drei Tagen.
Typische Symptome sind plötzlicher Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen, Fieber oder auch Kopfschmerzen.
Die so genannte Salmonellose dauert dann meist mehrere Tage. Sie kann auch nur leichte Durchfälle verursachen oder ganz symptomlos verlaufen - je nach Immunabwehr der Betroffenen.
Infizierte Personen können selbst ansteckend sein - per Schmierinfektion durch mangelnde Hygiene (Händehygiene) können sie die Bakterien auf Lebensmittel oder Oberflächen verteilen und so andere infizieren.
Darum sollten Betroffene der Erkrankung keine Mahlzeiten für andere zubereiten oder deren Lebensmittel berühren, um sie nicht anzustecken.
Krank durch Bakterien: Was sind Salmonellen?
Salmonellen sind bewegliche stäbchenförmige Bakterien der Gattung Salmonella, die in menschliche Zellen eindringen. Benannt wurden sie nach dem US-amerikanischen Tierarzt Daniel E. Salmon (1850-1914). Es gibt tausende bekannte Arten von Salmonellen. Sie kommen weltweit vor und vermehren sich im Magen-Darm-Trakt von Menschen und Tieren.
Rinder, Schweine, Geflügel und die daraus erzeugten tierischen Lebensmittel, sowie nicht ausreichend erhitzte Eier (auch in verarbeiteten Lebensmitteln) und besonders Roheiprodukte stehen laut Robert-Koch-Institut (RKI) an der Spitze der Infektionsquellen.
Infektion: Wie steckt man sich mit Salmonellen an?
Man kann Salmonellen nicht sehen, schmecken oder riechen. Meist gelangen die Bakterien über die Nahrung in den Körper, sozusagen auf dem Rücken von kontaminierten Lebensmitteln.
In Deutschland geschieht das am häufigsten durch den Genuss von Eiern oder Lebensmitteln, die nicht ausreichend erhitztes und verarbeitetes Ei enthalten, z. B. Speiseeis oder Mayonnaise.
Ein weiterer wichtiger Überträger sind rohes Fleisch oder schlecht gebratene Fleischerzeugnisse.
Salmonellen gelangen auch über infizierte Milch oder Milchpulver in den menschlichen Magen-Darm-Trakt - aus diesem Grund können z. B. auch Schokoladenprodukte Infektionsquellen sein.
Auch pflanzliche Nahrungsmittel, die ursprünglich keine Salmonellen enthielten, aber Kontakt mit verseuchten Lebensmitteln hatten, können zur Infektionsquelle werden. Das passiert häufig bei abgepacktem Salat, Sprossen oder ungekühlten Melonen.
Außerdem kann die Infektion über kontaminierte Oberflächen erfolgen, wie z.B. Schneidebretter, auf denen Fleisch lag. Man spricht dann von einer Kreuzkontamination.
Mensch zu Mensch: Ist man bei Infektion auch ansteckend?
Auch eine Weitergabe der Infektion von Mensch zu Mensch ist bei einer Erkrankung durch Salmonellen grundsätzlich möglich - allerdings kommt das seltener vor, als die Übertragung durch Lebensmittel und auch die Infektionsszenarien sind bei der Mensch-zu-Mensch-Übertragung unterschiedlich wahrscheinlich.
Denn damit ein Mensch einen anderen direkt infizieren kann, müssen die Bakterien, die bei einer Infektion in großer Zahl über den Stuhl der Betroffenen ausgeschieden werden, irgendwie in einen anderen Körper gelangen - das geht nur durch Schmierinfektion.
Grundsätzlich ist das zwar auch bei der gemeinsamen Toilettennutzung z. B. in einem Haushalt oder in Gemeinschaftseinrichtungen denkbar (Toilettensitz), allerdings ist dann mangelnde Händehygiene nach dem Toilettengang eine entscheidende Voraussetzung für die Infektion.
Die schlechte Nachricht: In Heimen oder Kliniken, in denen sich z. B. immungeschwächte Menschen aufhalten, kann die Erkrankung mit Salmonellen gefährliche Folgen haben.
Gute Nachricht: Wenn es um die Gefahr einer direkten Ansteckung auf der Toilette geht, können die potentiell Gefährdeten selber das Risiko durch Händewaschen bzw. Desinfektionsmittel bannen.
Etwas wahrscheinlicher ist die Übertragung von Salmonellen, wenn eine infizierte Person - ebenfalls durch mangelhafte Hygienemaßnahmen - nach dem Toilettengang andere Oberflächen oder gar Lebensmittel berührt, die dann über kurz oder lang in den Mund anderer Personen gelangen - und von dort wieder in den Magen-Darm-Trakt, wo es zu einer Infektion kommt.
Bakterielle Überlebenskünstler: Wie zerstört man Salmonellen?
Salmonellen sind sehr widerstandsfähige Bakterien. Sogar wenn Lebensmittel mehrere Monate lang tiefgefroren werden, können die Salmonellen darin oder darauf monatelang überleben. Besonders gut halten sie sich aber auf rohen und/oder ungekühlten Lebensmitteln, denn zur Vermehrung brauchen die Bakterien eine gewisse Wärme.
Abgetötet werden die Bakterien nur durch eine vollständige Erhitzung: Laut RKI wird eine sichere Abtötung nur bei Temperaturen über 70 Grad über mindestens zehn Minuten erreicht. Binnen zwei Stunden nach dieser Erhitzung sollten die zubereiteten Lebensmittel dann verzehrt werden.
Salmonellen sind die häufigste Ursache lebensmittelbedingter Krankheitsausbrüche in der Europäischen Union, gefolgt von Campylobacter-Erregern.
Behandlung einer Salmonellen-Infektion
Bei sonst gesunden Menschen heilt eine Salmonelleninfektion meist schnell und folgenlos von allein aus und bedarf keiner Behandlung oder nur einer Behandlung der Symptome, z. B. des Fiebers oder Durchfalls.
Die Beschwerden bessern sich bereits nach einigen Tagen von selbst. Für sonst gesunde und immunstarke Betroffene reicht es, sich zu schonen und viel zu trinken.
Den Salzverlust kann man z. B. mit Elektrolyt-Ersatzlösungen aus der Apotheke ausgleichen. Um den Magen und den Darm nicht zusätzlich zu reizen, wird schonende und leicht zu verdauende Kost empfohlen, auch in der Zeit nach der unmittelbaren Infektion - zur Erholung von Magen und Darm.
Ist nur der Darm betroffen, braucht man in der Regel keine Behandlung mit Antibiotika. Denn die antibiotische Behandlung würde die Ausscheidung der Bakterien sogar verlängern.
Bei sehr jungen, älteren bzw. geschwächten Betroffenen einer Salmonellen-Infektion (Risikogruppen) können Antibiotika in der Behandlung allerdings erforderlich sein, außerdem bei schweren Krankheitsverläufen. Hierzu ist unbedingt eine Absprache mit Hausarzt bzw. Hausärztin notwendig, auch weil Salmonellen zunehmend Resistenzen gegen bestimmte Antibiotika entwickeln. Der Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten rät grundsätzlich zu einer Resistenzbestimmung der Bakterien.
Sollte es bei solchen Patientinnen und Patienten zu einem massiven Flüssigkeitsverlust kommen, z. B. durch Durchfall und Erbrechen, kann im Rahmen der Behandlung auch die Gabe von Infusionen im Krankenhaus nötig sein. In solchen schweren Fällen der Erkrankung wird in der Regel auch die Kreislauffunktion im Krankenhaus überwacht.
Wie können Hausmittel gegen Salmonellen helfen?
Vorab: Geht es um eingenommene Hilfsmittel können nur Antibiotika die Erreger wirklich abtöten.
Hausmittel können aber helfen, die Begleiterscheinungen und Symptome der Magen-Darm-Infektion zu lindern und so den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen. Außerdem können Hausmittel auch insgesamt das Immunsystem stärken.
Äpfel und Bananen enthalten beispielsweise den Ballaststoff Pektin. Er bindet Flüssigkeit und festigt den Stuhl.
Zwieback ist leicht verdaulich und stopft.
Um den Elektrolythaushalt auszugleichen, hat sich leicht gesüßter Tee mit etwas Salz bewährt.
Fenchel- und Kamillentee können außerdem etwas den Darm beruhigen, Pfefferminze hat eine leicht entzündungshemmende Wirkung.
So lassen sich Symptome der Erkankung, wie Durchfall, Flüssigkeitsverlust oder auch Bauchschmerzen natürlich lindern.
Wie gefährlich ist eine Salmonellenvergiftung?
Der durch häufiges Erbrechen und Durchfall ausgelöste Flüssigkeitsverlust kann zu Symptomen wie Dehydrierung und Kreislaufbeschwerden führen. Vor allem Kinder und alte bzw. geschwächte Menschen sind gefährdet. Sie sollten spätestens nach zwei bis drei Tagen ärztliche Hilfe holen.
Ältere Menschen entwickeln bei einer Salmonellenvergiftung manchmal Komplikationen, wie etwa eine Entzündung der Herzklappen, der Lunge oder der Gelenke. Außerdem kann es durch die Entzündungsprozesse im Rahmen der Salmonelleninfektion zu einem Abszess oder einer Sepsis (Blutvergiftung) kommen, die unbedingt einer Behandlung bedürfen, weil gerade die Blutvergiftung sehr gefährlich werden kann. Der Verlauf muss also insbesondere bei Risikopatienten genau beobachtet werden.
Todesfälle durch Salmonellose sind jedoch selten.
Für Schwangere besteht bei Salmonellenvergiftung die Gefahr einer Frühgeburt, deshalb sollten sie bei einer Infektion ebenfalls zur Behandlung bei einer Hausärztin oder einem Hausarzt.
Wie lange dauert ein Test auf Salmonellen?
In der Regel wird die Ursache für Durchfall erst dann untersucht, wenn die Beschwerden bzw. Symptome länger als drei Tage anhalten. Mit dem üblichen Stuhltest dauert es mehrere Tage, um die Erreger nachzuweisen.
Durch Schnelltests kann medizinisches Personal bereits nach einem Tag eine Verdachtsdiagnose erhalten, so die Erkrankung mit Salmonellen bestätigen und eine Behandlung einleiten.
Salmonellen und Meldepflicht
Die Salmonellose sind meldepflichtig, weil sie ansteckend sind. Jeder Verdacht und jede Salmonellenerkrankung muß also vom Arzt bzw. der Ärztin dem Gesundheitsamt mitgeteilt werden.
Menschen, die in Gemeinschaftseinrichtungen tätig sind, dürfen bei einer Erkrankung oder dem bloßen Verdacht nicht arbeiten gehen, weil sie ansteckend sein könnten.
Wie lange ist man bei Salmonellenvergiftung krank?
Auch wenn die Erkrankung ohne Komplikationen und schwere Symptome verlaufen kann und nach wenigen Tagen vorbei ist: Die Bakterien befinden sich noch lange im Körper. Durchschnittlich drei bis sechs Wochen dauert die Ausscheidung der Salmonellen bei Erwachsenen, bei Kindern bis zu sieben Wochen. So lange besteht auch Ansteckungsgefahr.
Vorbeugen: Wie kann man sich vor Salmonellen schützen?
Angst vor Salmonellen braucht man grundsätzlich nicht haben. Um tatsächlich zu erkranken, muss man größere Mengen an Salmonellen zu sich nehmen. Dafür bietet nicht jedes Lebensmittel den günstigsten Nährboden.
Beim Umgang mit Infektionsquellen, wie rohen Eiern oder rohem Fleisch oder Fisch ist besondere hygienische Vorsicht geboten. Das gilt auch für die Werkzeuge und Flächen, die mit diesen Lebensmitteln in Kontakt kommen und natürlich die Hände.
Außerdem gibt es viele Wege, eine Infektion zu vermeiden. Vor allem wichtig: Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln und den Flächen, auf denen sie verarbeitet werden, Handhygiene, besonders nach dem Toilettengang und dem Hantieren mit rohem Fleisch, Fisch, Eiern und frischer Milch.
Beitrag: Carola Welt