Wildpark Schorfheide - Ausgebüxte Elchkuh Olga bleibt nach vermeintlicher Sichtung verschwunden

Do 13.03.25 | 17:46 Uhr
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Symbolbild: Eine Elchkuh liegt in ihrem Gehege im Wildpark Schorfheide. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 13.03.2025 | O-Ton: Imke Heyter | Bild: dpa/Patrick Pleul

Im Dezember verschwunden und noch nicht gefunden: Die aus einem Wildpark ausgebüxte Elchkuh Olga wird immer noch gesucht. Laut der Wildpark-Chefin soll sie noch in Brandenburg sein. Nun wurde sie vermeintlich woanders gesichtet.

 

Fast drei Monate nach ihrer Flucht gibt es keine eindeutigen Hinweise auf den Verbleib von Elchkuh "Olga". Das zweijährige Tier war kurz vor Weihnachten aus dem Wildpark Schorfheide bei Groß Schönebeck (Barnim) ausgebüxt. Laut Wildpark-Leiterin Imke Heyter befindet sich Olga weiterhin in der Nähe des Wildparks. "Alle Meldungen, die wir hatten, waren im Umkreis von 20 bis 25 Kilometern", sagte sie dem rbb am Donnerstag. "Deswegen gehen wir davon aus, dass Olga sich nach wie vor in der Schorfheide aufhält."

Olga mit Elchbullen verwechselt

In den vergangenen Tagen filmte eine Frau bei Penkun im Süden von Mecklenburg-Vorpommern ein Tier in der Nähe der Autobahn 11. Das Tier sah aus wie eine Elchkuh, wie der "Nordkurier" berichtete, war laut Wildpark-Chefin Heyter ein anderes Tier. "Olga ist nicht der Elch, der regelmäßig an der A11 in Richtung Polen gesehen wird", sagte sie. Das Tier könne nicht gleichzeitig in der Schorfheide und 70 Kilometer nördlich davon gesichtet werden.

Ein Grund für die vermeintlichen Sichtungen liefert die Natur: "Sämtliche Elchbullen – und davon haben wir ja ein paar in Brandenburg – haben um diese Jahreszeit kein Geweih", erklärte Heyter. Einmal im Jahr nach der Paarungszeit im Winter werfen Elchbullen genau wie alle anderen Hirsche ihr Geweih ab, das sich laut Heyter in den folgenden acht Monaten neu bildet. So seien bereits bekannte Elchbullen als Olga identifiziert worden, "obwohl sie keine Elchkühe sind."

Elche können sehr schnell laufen

Zwei Sichtungen von Elchen hat der Landesbetrieb Forst in Brandenburg in diesem Jahr bereits registriert, beide in der Uckermark. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 32 Meldungen, wie der Landesbetrieb auf rbb-Anfrage mitteilte. Zu den gesichteten Elchen zähle Olga nicht.

Olga wurde am 17. Dezember vergangenen Jahres aus einem Safaripark in Dänemark nach Groß Schönebeck gebracht. Wenige Stunden nach ihrer Ankunft sprang sie über einen etwa drei Meter hohen Zaun. Nach der Flucht begaben sich Mitarbeiter des Parks, der Polizei und anderer Behörden auf die Suche. Zahlreiche Hinweise sind den Angaben zufolge seitdem eingegangen, doch die Suche bleibt erfolgslos.

Falls Olga gefunden wird, soll sie nicht in die Schorfheide zurückkehren. Stattdessen will man sie in einem Wisentgehege bei Hannover ansiedeln, wo ihr Vater bereits lebt.

Elche sind die größten lebenden Hirsche. Ein Elch kann nach Angaben des Wildparks Schorfheide eine Schulterhöhe von 2,30 m erreichen und bis zu 650 Kilogramm wiegen. Nur männliche Tiere tragen im Herbst und Winter ein Geweih, das im Winter abeworfen wird. Sie ernähren sich von Pflanzen und können sehr gut riechen und hören. Ein Elch kann bis zu 60 Kilometer pro Stunde schnell laufen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.03.2025, 15:40 Uhr

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11 Kommentare

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  1. 11.

    Viel Glück Olga...
    Möge dein Ausflug lang dauern ...dir Freunde bringen,.
    .und hoffentlich irgendwann zu einem guten Ende kommen...

    Halt dich von strassen und bekloppten Jägern fern...!!!

  2. 10.

    Viel Glück Olga, du machst das schon. Vielleicht kannst du ja sogar eine Familie gründen in Brandenburg und in Freiheit.

  3. 9.

    Wir brauchen auch keine eigensinnigen Menschen, die denken sie ständen über Mutter Natur und wären die Schöpfung der Krone.


    Wie man sieht, ist der Mensch der einzigste der seine Nahrungsquelle kaputt macht.

  4. 7.

    Die "sogenannte "Kulturlandschaft brauchen Sie ja nicht besuchen und schon begegnen Sie nicht so einem REISENTIER .Und auch der Zoo wird es verkraften können von Ihnen nicht besucht zu werden.

  5. 5.

    >Ich möchte keine solche eigenwillige Reisentier in unserer sogenannte Kulturlandschaft begegnen.

    Das werden die Elche – mit weit größerer Berechtigung – auch von Ihnen denken. Im Ernst, die Natur ist für die Tiere und den Menschen da. Wenn Sie keinem Elch begegnen wollen, dann bleiben Sie doch daheim. Diesem Elch ist zu wünschen, daß er sich noch lange seiner Freiheit erfreuen kann.

  6. 4.

    Oh, ich hatte sooo auf eine Nachricht über Olga gewartet.
    Nun, sie hat sich offenbar entschieden, im "erweiterten" Wildpark zu leben.
    Man, lasst sie doch bitte dort! Ich scheint es doch gut zu gehen und eine Auswahl an netten Elchbullen gibt es auch.
    und sie bringt sicher frische Gene in die hiesige Population.
    (Aber schon beachtlich, dass ein so riesiges Tier sich recht gut verstecken kann.)

  7. 3.

    Ich möchte keine solche eigenwillige Reisentier in unserer sogenannte Kulturlandschaft begegnen!

    Auch nicht im Tiergefängnis (Zoo).

  8. 2.

    Ja ... Take the long way home ;-). Der Safaripark ist in Nordjütland.
    Egal - in Deckung bleiben und Spaß haben.

  9. 1.

    Die ist wahrscheinlich längst wieder zurück zu Hause in Dänemark. Oder sie hat ein paar Artgenossen in Brandenburg gefunden und lebt frei und glücklich mit denen zusammen. Versteck dich, Olga!