Energiewende - Wohnungsverband gegen Rückabwicklung des Heizungsgesetzes

Mo 17.03.25 | 11:41 Uhr
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Eine Waermepumpe steht frei an der Hauswand vor einem Mehrfamilienhaus. Bild:
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Audio: rbb Antenne Brandenburg | 16.03.2025 | Ute Sander | Bild: picture alliance/ABBfoto

Die Wohnungswirtschaft in Berlin und Brandenburg warnt davor, im Zuge der Regierungsbildung im Bund das Rad bei der Energiewende im Gebäudesektor wieder komplett zurückzudrehen. Von der CDU im Wahlkampf angekündigte Änderungen am sogenannten Heizungsgesetz könnten sich nur auf Teile der "hastigen Novellierung" von 2023 beziehen, sagte die Vorständin des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen, Maren Kern. Eine vollständige Rücknahme des Gesetzes würde sich aus ihrer Sicht als kontraproduktiv erweisen.

"Unsere Branche steht für CO2-Reduzierung und für Klimaschutz", so Kern. Sie gehe diesen Weg schon seit Jahren. "Jetzt auf diesem Weg wieder alles zu stoppen und wieder alles zurückzudrehen, das stiftet noch mehr Verwirrung, als es unserem Land und auch dem Wohnungsbau und auch letztendlich der CO2-Reduzierung guttut."

Nötig seien Kontinuität und Planbarkeit. "Das heißt, ich kann jetzt nicht immer sagen rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln." Wohnungsunternehmen, deren Planungen in der Regel ja auf 10, 20 oder sogar 30 Jahre ausgerichtet seien, könne man jetzt nicht sagen: "In drei Jahren oder fünf Jahren ist alles wieder anders."

Kern erinnerte zudem daran, dass viele Kommunen gemeinsam mit Versorgern und Wohnungsunternehmen bereits dabei seien, eine kommunale Wärmeplanung voranzubringen, die ebenfalls in Verbindung mit dem Heizungsgesetz steht. "Da sind wir noch lange nicht am Ende.
Das wird sehr, sehr aufwendig und kostenintensiv werden." Auch hier sei Planungs- und Investitionssicherheit ein wichtiger Faktor.

CDU will Novelle zurücknehmen

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), genannt auch Heizungsgesetz, war 2020 unter einer schwarz-roten Regierung im Bundestag verabschiedet worden. 2023 wurde es durch die Ampel-Koalition reformiert. Es zielt darauf ab, das Heizen in Deutschland klimafreundlicher zu machen, indem Öl- und Gasheizungen schrittweise ausgetauscht werden.

Die Novellierung nach kontroversen Debatten auch innerhalb der damaligen Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte für viel Verunsicherung bei Bürgern, aber auch in Ländern und Kommunen
gesorgt. Die Kommunen sind gerade dabei, sogenannte Wärmepläne für die Umstellung auf nicht fossile Energieträger zu erarbeiten.

Die CDU hatte im Wahlkampf versprochen, das Gesetzespaket rückgängig zu machen. Eine komplette Rückabwicklung wird aber mit dem potenziellen Koalitionspartner SPD schwierig. Es dürfte daher in den am vergangenen Donnerstag gestarteten Koalitionsverhandlungen eher um
eine grundlegende Überarbeitung kleinteiliger Regelungen gehen. Spannend ist, ob es Einschnitte bei der milliardenschweren staatlichen Förderung des Heizungstauschs gibt.

Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 17.03.2025, 20:00 Uhr

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94 Kommentare

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  1. 94.

    Sehr schön, manchmal muss man dem 'einfach nicht logisch denken wollen' auch einmal energisch kommen.
    Der Forist Jens hat das auch gut erklärt. Aber die CO² Bepreisung wird kommen! Ob wir das wollen oder nicht. Denn, woher sollen die Gelder zum Küstenschutz kommen? Gerade fliegen den armen Amis wieder einmal ihre leichten Häuser um die Ohren. Es wirklich Käse, dass Mensch nur lernen kann, wenn er sehr schlechte Erfahrungen macht. Nur können wir in unseren Breiten, mitten in Europa, nicht wirkl. mitreden, was so wettermäßig u. geologisch in der Welt los ist. Das birgt auch die Gefahr, anderen von oben herab zukommen, und die wirklichen Veränderungen zu bagatellisieren. In Nordost-UK werden demnächst auch Menschen ihre ewig überspülte Siedlung verlassen müssen. Oder eine ganze Landzunge nuss in großflächiger Ausdehnung künstlich erhöht werden. Die jungen Leute sind schon weg! Schönes Klima? Aber hier meckern/bluffen ist eben bequemer, die anderen sind so wie so alle doof.-- Supi!

  2. 93.

    jetzt mal Butter bei die Fische. Die Erderhitung wird in den nächsten Jahren HORRENDE SUMMEN ksoten! Da geht es um Billionen von Euro! Deshalb müssen alle etwas zum Klimaschutz beitragen, auch im Kleinen!

  3. 92.

    Natürlich nicht. Aber jetzt setzen sie das mal ins Verhältnis. Gegen ein AKW sind die lächerlich gering.

  4. 91.

    Genauso sind Solar und Windkraft nicht CO2 neutral, bei Herstellung, Rückbau und Entsorgung.

  5. 90.

    Da muss ich ihnen Recht geben. Selbst die Tagesschau / Plusminus hat sich schon mit den verschiedenen Preisen gleicher Produkte in der Europa auseinandergesetzt und auch Förderungen gegenübergestellt. Nicht nur zuzüglich des Bürokratieaufschlages sieht das für DE miserabel aus.

  6. 89.

    Ich bin immer noch für Stromunabhängige Heiz- und Koch-Möglichkeiten, auch in Mietwohnungen.
    Auf dem ländlichen gibt es immer noch genügend Kamine und Herde auf Kohlebasis, dazu noch Feuerschale und Holzkohlegrill.
    Und wer weiß wieviele Verbrennerstromagregate da im Umlauf bzw. Besitz sind.
    Davon können die geknebelten Großstädter nur träumen.

  7. 88.

    Ich bin immer noch für Stromunabhängige Heiz- und Koch-Möglichkeiten, auch in Mietwohnungen.
    Auf dem ländlichen gibt es immer noch genügend Kamine und Herde auf Kohlebasis, dazu noch Feuerschale und Holzkohlegrill.
    Und wer weiß wieviele Verbrennerstromagregate da im Umlauf bzw. Besitz sind.
    Davon können die geknebelten Großstädter nur träumen.

  8. 87.

    Ich bin immer noch für Stromunabhängige Heiz- und Koch-Möglichkeiten, auch in Mietwohnungen.
    Auf dem ländlichen gibt es immer noch genügend Kamine und Herde auf Kohlebasis, dazu noch Feuerschale und Holzkohlegrill.
    Und wer weiß wieviele Verbrennerstromagregate da im Umlauf bzw. Besitz sind.
    Davon können die geknebelten Großstädter nur träumen.

  9. 86.

    Das gleiche gilt auch für jede WKA, PV Anlage jeden Speicher, jedes e- Auto usw. Sie werden nicht CO 2 neutral produziert, unterhalten und zurück gebaut auch diese haben ein CO 2 Fussabdruck der nie ganz verschwindet.
    Wie sagt Hr Neumann immer so schön bei Öl und Gas verdient die fossile Lobby und möchte nicht das diese aufgeben wird und wer verdient an WKA, PV Anlagen, Speicher usw genau die Lobby für erneuerbare Energien und auch die machen das nicht umsonst,sondern auch die machen sich auf unsere Kosten die Taschen voll, bloß die wollen uns einreden wir retten die Welt damit und ohne die Förderung für Wärmepumpen würden diese bestimmt nicht so über den Ladentisch gehen .

  10. 85.

    Das ist so nicht ganz richtig Hr Neumann und das wissen Sie auch wie schon gesagt nicht für jeden oder jedes Haus ist eine Wärmepumpe geeignet oder in der Anschaffung und in der Unterhaltung nicht rentabel . Es kann nämlich sein das unter Umständen eine Wärmepumpen für Hausbesitzer eine Kostenfrage oder Kostenfalle wird und jeder sollte das für sich entscheiden dürfen wie er sein Heim heizt und nicht durch die Politik und deren ständige Erhöhung der CO 2 Besteuerung dazu genötigt wird auf Wärmepumpen umzusteigen ,denn ohne diese wäre das heizen mit Gas und Öl billiger als mit Wärmepumpe und dadurch das ich in meiner eigenen Verwandtschaft einen Vergleich in diesem Winter hatte ,kann ich ihnen sagen das meine Gasheizung billiger in punkto Kosten war als die Wärmepumpe. Häuser ungefähr gleich groß, meins Heizkörper ,das andere Heizkörper/Fußbodenheizung, meins teilweise gedämmt das andere komplett und meine Gasheizung war im vierteljährlichen Vergleich von den Kosten etwas günstiger.

  11. 84.

    Genau, deshalb verstehe ich die Aufregeung einiger Kommentaris hier nicht!

  12. 83.

    Das hat der Bürger zu nächsten Wahl in der Hand, die Aussicht, das dass Ding dann verschwindet ist gar nicht mal so schlecht.

  13. 82.

    Mit den Modellierung und Simulation ist das so eine Sache, bei mehr als dreißig Variablen entsteht als Ergebnis das blanke Chaos, darum braucht es Marker, die den Datenstrom in die richtige Richtung lenken. Also nicht so richtig aussagekräftig die Sache.

  14. 81.

    Welches BBU-Unternehmen hat die Wohnungen mit Kernenergie beheizt? So weit ich mich erinnere, gab es hier in der Region gar keine, die nach 2011 abgeschaltet worden sind.

  15. 80.

    AKWs sind nicht Co2 neutral! Im Gegenteil.

    "Treibhausgase entstehen aber über den gesamten Lebenszyklus eines Kraftwerks. Zum Beispiel beim Bau, der Instandhaltung und dem Rückbau."

    Hinzu kommt noch die Gewinnung, Produktion, Transport und "Endlagerung" (die es bis heute nicht gibt) der Brennstäbe.

  16. 79.

    Alle daran Beteiligten haben immer wieder gesagt… niemand muss eine funktionstüchtige Heizung rausreißen.
    Es ist erschreckend das sie nicht mal ihr „eigenes“ Gesetz gelesen haben bzw. es nicht verstehen.
    Für WEG mit Gastherme in jeder Wohnung gilt nämlich baut einer eine Wärmepumpe ein müssen alle ihre Heizungen umbauen, egal wie alt und wie funktionstüchtig die sind.
    Da ist dann nicht mehr so viel Vertrauen da wobei man noch nicht so ganz genau weiß was man da so erzählt.

  17. 78.

    Und warum sind die Wärmepumpen in Deutschland praktisch ausverkauft? Wegen zu geinger Nachfrage bestimt nicht! Die sind einfach effizienter und umweltfreundlicher, als die dreckigen Ölheizungen. Dazu kommt die sehr günstige Förderung von 70%!

  18. 77.

    Das war vor Jahren so. Mittlerweile ist es möglich selbst Uraltbauten kostengünstig mit Wärmepumpen zu beheizen. Eventuell wechselt man noch ein paar Heizkörper aus, ist aber nicht immer nötig.

  19. 76.

    Die fossile Lobby hat Lügen über die Wärmepumpe verbreitet, so dass viele potentielle Kunden abgeschreckt worden sind. Dazu kommen noch die, die wie die Affen von der Seife von "grünem Heizöl" schwafeln

  20. 75.

    >"warum schaltet man zu erst die CO2 neutralen AKWs ab"
    Das ist auch so eine statistische Milchmädchenrechnung, die sich nur auf die reine Energiegewinnung bezieht. Das Vorbereiten der atomaren Stromerzeugung, die Produktion der Brennstäbe, die Urananreichung sind alles Vorstufen, die zum Betrieb eines AKWs nötig sind und energieintensive Prozesse, die massig CO2 erzeugen. Von den ungeklärten Vorgängen für den atomaren Restmüll mal ganz zu schweigen.