Hier kommt Fontane aus dem Schwärmen gar nicht heraus und lobt die "seltene Schönheit des Platzes". Zur Augenweide kommt der Gaumenschmaus im Gasthaus.
Theodor Fontane macht in seinen Wanderungen nur einen kurzen Abstecher ins "Beeskow-Storkowsche" - "ein wenig gekannter Winkel, der nichtsdestoweniger seine Schönheit und seine Geschichte hat."
Im Herbst 1833 schickt Theodor Fontanes Vater ihn nach Berlin auf die "Klödenschen Gewerbeschule". Er wohnt in der Burgstraße bei "Onkel August" - einem schillernden Charakter.
Von Ehemann und Eltern verstoßen, sucht sich Effi Briest eine Wohnung in Berlin. Sie findet eine Unterkunft mit Blick auf den Kreuzberg. Fontane kennt die Gegend gut: Er hat selbst einige Jahre in der Königgrätzer Straße 25 gelebt.
Am 18. März 1848 lässt sich Theodor Fontane von der Revolution mitreißen und wird zum Barrikadenkämpfer. Der spätere Theaterkritiker stürmt ausgerechnet ein Theater.
Voller Erwartung nähert sich die Ausflugsgesellschaft in "Der Stechlin" der "sonderbar benamsten Spreeschönheit". Dahinter verbirgt sich dann aber doch nur ein Ausflugslokal.
Nach den politisch bewegten Monaten im Frühjahr 1848 beginnen für Fontane die "bethanischen Tage": Er soll zwei junge Schwestern zu Apothekerinnen ausbilden.
Auf dem Friedhof der Französisch-Refomierten Gemeinde hat das Ehepaar Fontane ein Ehrengrab. Was sonst noch vom Dichterleben übrig blieb, darauf hatte Emilie nach seinem Tod ein strenges Auge.
Als "Trockenwohner" bezieht Theodor Fontanes Onkel August eine Wohnung in der Großen Hamburger Straße. Ein Umzug mit Folgen: Hier lernt Fontane seine spätere Frau Emillie kennen.
Was die "Buddenbrooks" für Lübbeck sind, das sind Fontanes "Poggenpuhls" für Berlin. Hauptschauplatz des Romans ist das Wohnhaus der Familie in der Großgörschenstraße.
Was macht man, wenn man einer Romanze auf die Sprünge helfen will? Eine Landpartie. Die Wahl fällt in "Jenny Treibel" auf Halensee - damals noch weit vor der Stadt.
In der "Roseschen Apotheke" begann Theodor Fontane 1836 seine Lehre. Der Besitzer ist ihm nicht besonders sympathisch, aber Fontane profitiert von seinem Ehrgeiz "sein Haus selbst auf eine gewisse Kunsthöhe zu heben".
Keithstraße 1c, in dieser Adresse bündeln sich Effi Briests' Hoffnungen auf ein neues Leben: Eine Wohnung im Grünen. Man kann "den Finkenschlag aus dem Tiergarten hören und die Papageien aus dem Zoologischen."
Im Schatten seiner Fabrikschlote hat sich der Fabrikant Treibel eine moderne Villa gebaut. Er produziert den Farbstoff "Berliner Blau", seine Frau Jenny schmiedet Heiratspläne.
Die historische Kulisse für "Vor dem Sturm" sind die Befreiungskriege gegen Napoleon. Fontane beschreibt eindrucksvoll, wie diese Kämpfe das Berliner Stadtbild prägten.
Am "Kronprinzenufer" - wie es früher hieß - lässt Theodor Fontane die Familie Barby mit ihren schönen Töchtern wohnen, die Woldemar von Stechlin umwirbt. Das Haus hat eine bewegte Geschichte: Es gehört "Frau Hagelversicherungssekretär Schickedanz".
Das Schicksal führt Lene und den inzwischen verheirateten Botho in "Irrungen Wirrungen" wieder zusammen. Theodor Fontane verlegt die Handlung an den Lützowplatz.
Wenn der Erbonkel - "der General" - zu Besuch kommt, muss es schon was Besseres sein. Zum Beispiel ein Hotel mit Blick auf die mondäne Konditorei "Josty".
Nach den stillen Tage in Kessin sehnt sich Effi Briest nach Abwechslung. Den bringt ein Besuch bei der Mutter in Berlin: Der neueste Großstadttrend sind "Bibelwitze".
Mit 51 Jahren nimmt Theodor Fontane mal wieder einen neuen Job an: Als Theaterkritiker für die "Vossische Zeitung". Er schreibt über die Premieren am Königlichen Schauspielhaus. Und hat keine Angst vor kontroversen Kritiken.
Nach einem Besuch im alten "Café Kranzler" geht Effi Briest auf Shoppingtour mit ihrer Mutter. Und schon hier zeigt sich: Die junge Frau hat hohe Ansprüche.
High Noon in der Hasenheide: 1886 liefern sich Armand von Ardenne und Emil Hartwich hier ein Pistolenduell. Es geht um Elisabeth von Ardenne - die Fontane später als "Effi Briest" unsterblich machte.
Nicht die Bienen gaben dem Ort seinen Namen, sondern Sabine das "schöne Försterkinde von Binenwalde". Kronprinz Fritz soll mit ihr eine heimliche Affäre gehabt haben - Fontane machte sie zur Lokallegende.
Gemütlichkeit im Gasthaus Finkenkrug und majestätische Natur - eine Mischung ganz nach Fontanes Geschmack. Gleich mehrere Kapitel widmete er dem Forst von Brieselang.
"Das Chicago im Schwielowsee" - ist natürlich eine Übertreibung. Aber Fontane schildert voll Hochachtung Capuths Aufstieg vom Dorf zum Handelsknotenpunkt.
Für die Landschaft kann sich Fontane nicht begeistern, aber für ein Buch: "In der Pfarre zu Fahrland liegt ein Schatz" schreibt Fontane über die "Fahrlander Chronik".
Die Qual der Wahl hat Fontane bei seinem Besuch in Ganzer. Soll er das stattliche Anwesen der Adelsfamilie Rohr besuchen, oder lieber das der Familie Jürgas? Erst im Tod sind die beiden Häuser vereint.
Fontane war oft Gentzrode zu Gast - fasziniert von den ambitionierten Plänen des Industriellen Alexander Gentz. Der setzte ein Herrenhaus im maurischen Stil mitten in die preußische Pampa. Und verspekulierte sich dabei gewaltig.
Cunersdorf - "nicht zu verwechseln mit dem berühmten Schlachten-Kunersdorf" (heute Kunowice) beschreibt Fontane als einen idyllischen - beinahe langweiligen - Alterssitz für Kriegshelden
Als ehemaliger Kriegsberichterstatter interessiert sich Fontane natürlich für die Schlacht von Fehrbellin "die vor beinahe zwei Jahrhunderten den Grund zu der Selbständigkeit und Größe unserer Monarchie legte".
Im Werbelliner Forst zeigen die Hohenzollern ihren Gästen "was hohe Jagd in den Marken sei", schreibt Fontane. Eine Besonderheit: die Wanderhirsche, die von weither zum Werbellinsee kommen.
Kienbaum, berichtet Fontane hat seinen Namen von einer gigantischen Kiefer, die dort einst stand. Heute steht hier eine neu gepflanzte "Fontane-Kiefer".
Ein reizvolles "Durcheinander von Trümmern" führt Theodor Fontane auf die Spuren der Zisterziensermönche. Das Seeufer findet er dagegen schlicht "steril".
Neben der seenreichen Landschaft bechreibt Fontane die strengen Klosterregeln, die den "um sich greifenden Sittenverfall" in Friedland stoppen sollten.
Fontane war so bezaubert von der Klosterruine, dass er Lindow neben der Beschreibung in den "Wanderungen" eine Nebenrolle in "Der Stechlin" gab - als "Kloster Wutz"
Die Einladung zur einer Bootsfahrt schlägt Fontane nicht aus. Ausgerüstet mit einem Dutzend Flaschen Champagner erkundet er mit Freunden die Müggelspree.
Eine eigenwillige Frau lockt Theodor Fontane nach Köpernitz: Die Gräfin La Roche-Aymon. Sie hatte gute Beziehungen zum König - dank ihrer hausgemachten Trüffelwurst.
Mit einer spektakulären Flucht rettet sich Lewin in "Vor dem Sturm" aus der "Bastion Brandenburg". Historiker vermuten, dass Fontane beim Schreiben die Küstriner Festung vor Augen hatte.
Die Fährleute im Spreewald porträtiert Theodor Fontane sehr vorteilhaft. Er findet "eine Haltung und Straffheit gegeben, die man bei der Mehrzahl unserer sonstigen Dorfbewohner vermißt".
"Tschechin" nennt Fontane den Ort, in dem "Unterm Birnbaum" gemordet wird. Vorbild für den Kriminalroman war der Ort Letschin, wo Fontanes Vater auch als Apotheker gearbeitet hat.
Anhand des "Menzer Forst" analysiert Fontane das Zusammenspiel von Natur und Industrialisierung. Er lässt sich aber auch die blutigen Mordgeschichten nicht entgehen.
Das "Schloss Stechlin" hat es - wie den Ort selbst - nie gegeben. Theodor Fontanes Alterswerk ist ein wehmütiger Abgesang auf die untergehende Welt des märkischen Adels.
Neuglobsow gilt Fontane-Forschern als Vorbild für das "Dorf Stechlin". Den Mittelpunkt des Dorflebens bildet der "Stechliner Krug" wo sich Dubslav als Kandidat für die Konservativen wählen lässt.
Die Umbenennung von "Quilitz" in "Neu-Hardenberg" ist noch frisch, als Fontane das Schloss besucht. Er bewundert hier frühe Bauten von Karl Friedrich Schinkel.
Theodor Fontane hat die Pfarrkirche Sankt Marien in den Wanderungen links liegen lassen. Aber jetzt steht sie im Mittelpunkt der Jubiläums-Feierlichkeiten.
Fontanes Vater kaufte die Löwenapotheke und zog mit seiner Familie nach Neuruppin. In "Kinderjahre" beschreibt der Autor die Lebensgeschichte seiner Eltern.
Neustadt sei eine der Städte, "die beständig verwechselt werden". Fontane schaut genauer hin. Mehr als das berühmte Gestüt interessiert ihn die Kirche.
Von Saarow setzt Theodor Fontane nach Pieskow über. Er wird es bald bereuen und schimpft auf das "unwirtliche Pieskow, in dem nicht mal mehr ein Grabstein von besseren Zeiten redete".
Malerisch - mit einem Schuss Grausamkeit - ist das Bild, dass Theodor Fontane vom Rupfen der Havelschwäne entwirft: Erst lassen sie Federn, dann werden sie gefüttert.
Es ist eine traurige Berühmtheit, die Protzen einen Platz in den "Wanderungen" von Fontane verschafft: Am 26. Mai 1767 stirbt Prinz Friedrich Heinrich Karl von Preußen hier an den Pocken.
Theodor Fontane war ein Kunstliebhaber und kommt beim Besuch von Radensleben ins Schwärmen: Rembrandt-Kopien, Neapel-Bilder, Madonnen - Seite um Seite füllt er mit Listen von Kunstwerken.
Viel hatte Fontane schon von den "Markgrafensteinen" gehört - "eines der sieben märkischen Weltwunder". Als er dann vor ihnen steht, ist er enttäuscht.
In Saalow gibt es nicht viel zu sehen. Fontane dient der Ort nur als Ausgangspunkt für eine biographische Skizze: Der Bildhauer Gottfried Schadow hat hier familiäre Wurzeln.
Den Besuch auf Schloss Friedersdorf nutzt Fontane, um die Geschichte zweier Brandenburgischer Adelsfamilien zu erzählen: "von der Marwitz" und "von Görztke".
Das Leben nach 1800 sei das heiterste in Friedrichsfelde gewesen, schreibt Theodor Fontane in den Wanderungen. Da kannte er freilich den Tierpark noch nicht, der heute das Schloss umgibt.
Gusow ist das Vorbild für „Schloss Guse“ in „Vor dem Sturm“. Einiges stimmt: Friedrich von Derflinger hat hier wirklich gelebt. Ob er aber wirklich „wie ein nackt Ausgeplünderter in seinem Sarge“ liegt, kann man heute nicht mehr überprüfen.
"Nipp im großen Stil", findet Theodor Fontane im Schloss Liebenberg. Das ist als Kompliment gemeint. Von diesem "Urväterhausrat" ist nicht mehr viel übrig, aber der Besuch im Schlossgut lohnt allemal.
Scharlatanerie oder Stimmen aus dem Jenseits? Fontane berichtet von rätselhaften Besuchen in der Dämmerung, die König Friedrich Wilhelm II erhalten haben soll.
Ein Monument der Prunksucht - so schildert Fontane Schloss Meseberg in seinen Wanderungen: zwanzig Luxuspferde, Atlaskissen und Windspiele gehörten zum Lebenstil des "Major von Kaphengst".
Das schlicht-schöne Schloss Nennhausen soll Theodor Fontane als Vorbild für "Hohen-Cremmen" gedient haben. Hier verlebt Effi Briest sorglose Kinderjahre.
Wo Königin Luise glücklich war, füht sich auch Theodor Fontane wohl. Von außen wirkt das Schloss auf ihn schmucklos, aber die prachtvolle Inneneinrichtung wiegt das auf.
Fontanes Erstlingsroman "Vor dem Sturm" spielt in Hohenvietz. Das gibt es nicht, aber Forscher sind sich einig, dass Schloss Reitwein das Vorbild dazu war.
Jedes Schulkind kennt den "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" - zumindest die ersten Zeilen. Ein Fontane-Pilgerort nicht nur zur "goldenen Herbsteszeit".
Berliner und "Cöllner" gegen "Spandower" - so liefen die Fronten bei der "Seeschlacht an der Malche". Dabei ging es nur ums Vergnügen von Kurfürst Joachim II.
Der winterlich verschneite Stechlinsee bildet die Kulisse für die Annäherung zwischen Woldemar von Stechlin und den beiden Schwestern Armgard und Melusine.
In Tramnitz erzählt Fontane die Geschichte von "Tante Fiekchen", die auf ihren Kaffee nichts kommen lässt. Auch nicht, wenn sich ein Kronprinz höchstpersönlich beschwert.
An Trebbin beißt sich Fontane die Zähne aus: "Menschen, Häuser, Kirche, sie gaben nichts heraus!" - weder Schönheiten, noch Informationen über die verschollenen Nutheburgen.
Beim Anblick des "stillsten Dorf im ganzen Havelland" versinkt Fontane in fast meditative Beschreibungen. Dann aber schreitet er doch zur Tat und besteigt einen Kahn.
Abseits der Bahnlinie, aber trotzdem nicht aus der Welt. So beschreibt Fontane Werneuchen und spekuliert woher der Name der Stadt stammt: "Klein-Bernau = Bernäuchen, und Bernäuchen = Werneuchen"
Die Kirche "St. Peter und Paul" war auch zu Fontanes Zeiten schon überdimensioniert für den Ort drumherum. Umso mehr beeidruckte ihn "ein gewisses Maß von Schönheit und Reichtum" im Innenraum.
Was macht ein junger Zieten, wenn ihm langweilig ist? Eine Seeschlacht! Theodor Fontane beschreibt das Schlachtgetümmel so detailreich, dass es heute noch in Wustrau nachgespielt wird.
Theodor Fontane liebt das Verwirrspiel mit Ortsnamen und Romanfiguren. Für seinen "Schach von Wuthenow" hat er einfach ein Schloss erfunden. Im Ort gibt es keines.
Friedhöfe sind für Fontane Fenster in die Vergangenheit: große Namen neben Alltagsschicksalen. Und manchmal auch eine ganz besondere Stimmung - wie hier am Zermützelsee.